Gemeinde Riederalp

Die Gemeinde Riederalp ist seit 2020 Mitglied des Energiestadt-Trägervereins und seit 2021 Energiestadt-Gemeinde. Die Gemeinde verfügt über ausgedehnte Fördermassnahmen im Energiebereich. Es werden seit 2018 zusätzliche Fördergelder zum kantonalen Förderprogramm gewährt. Es liegen diverse Photovoltaikanlagen auf dem Gemeindegebiet. Weiter ist die Riederalp an diversen Wasserkraftwerken beteiligt.

So ist der aktuelle Stand

Sowohl der Wärmebedarf als auch der Bedarf an Elektrizität ist in der Gemeinde Riederalp hoch. Dies kann aufgrund der alpinen Lage mit hohem Heizbedarf, mit zahlreichen Ferienwohnungen sowie dem Strombedarf der Bergbahnen erklärt werden. Damit ergibt sich ein hohes Optimierungspotential im Gebäudebereich durch Gesamtsanierungen inkl. Ersatz von Wärmeerzeugungen (Öl- und elektrische Direktheizungen). Die Elektritzitätsversorung ist praktisch erneuerbar.

Der Wärmebedarf in der Gemeinde Riederalp

21'800 MWh

betrug der Gesamtwärmeverbrauch von Riederalp im Jahr 2020.

Für das Heizen der Gebäude und des Warmwassers sind das pro Einwohner und Jahr 48.2 MWh. 59% des Wärmebedarfs wird durch Heizöl gedeckt.

65%

des Wärmebedarfes können eingespart werden

Die meisten Gebäude wurden vor 1990 gebaut und haben dadurch eine schlechte Wärmedämmung. Das bedeutet, dass es viel Energie kostet, sie warm zu halten. Wenn man die Hülle der Gebäude (Fenster, Dach, Aussenwand) sanieren würde, könnte man den Energiebedarf um 65% senken.

Der Elektrizitätsbedarf in der Gemeinde Riederalp

12'200 MWh

betrug der Gesamtstromverbrauch von Riederalp im Jahr 2020.

Das sind pro Einwohner und Jahr 26.9 MWh. Dies ist stark über dem Durchschnitt der Region und der Schweiz, insbesondere aufgrund des Bedarfes der Ferienwohnungen und der Bergbahnen. Zum Vergleich: Der Durchschnitt der Schweiz lag im Jahr 2020 bei 6.9 MWh/a pro Kopf.

Die Wärmeerzeugung in der Gemeinde Riederalp

Der CO2-Ausstoss der Wärmeversorgung pro Kopf liegt bei 9’100 kg/a und Einwohner. Zum Vergleich: Der schweizerische Durchschnitt aller Inlandemissionen beträgt 5'000 kg/a und Einwohner.

Die Elektrizitätsversorgung in der Gemeinde Riederalp

Die Elektrizitätsversorgung erfolgt durch die EnBAG. Der Strommix von 2020 zeigt, dass 94% der Elektrizität aus Wasserkraft stammt.

Auf dem Gemeindegebiet der Riederalp wird auch Elektrizität produziert.

Wasserkraftwerken

Die Riederalp ist an diversen Wasserkraftwerken beteiligt und erhält Wasserzinsen. Es gibt jedoch keine Wasserkraftwerke direkt auf dem Gemeindegebiet.

Photovoltaikanlagen

Weiter sind diverse Photovoltaikanlagen vorhanden. Sie produzierten im Jahr 2020 rund 505 MWh Elektrizität, was rund 4% des Jahresstrombedarfes der Riederalp entspricht. Das ist gleich viel wie der schweizerische Durchschnitt von 4%.

???

Zusammengefasst ergibt die jährliche erneuerbare Elektrizitätsproduktion rund ???? MWh/a. Das ist fast fünfmal mehr, als Gemeinde Riederalp pro Jahr verbraucht.

Energiepotentiale

Die Energiepotentiale zeigen auf, welche Möglichkeiten für den Ausbau der erneuerbaren Energieversorgung zur Verfügung stehen. Nicht alle Quellen sind gleichermassen effizient und verfügbar. Abwärme auf hohem Temperaturniveau (z.B. von KVA oder Industrie) kann direkt zum Heizen verwendet werden, ist jedoch an einen Ort gebunden. Luftwärmepumpen dagegen können theoretisch überall genutzt werden, haben jedoch im Vergleich eine weniger hohe Effizienz. Aus diesem Grund sollte man zuerst die Ressourcen nutzen, die effizient und vor Ort verfügbar sind.

Deshalb werden die Energiepotentiale für Wärme wie folgt priorisiert:

Ortsgebundene hochwertige Abwärme (z.B. KVA, Industrie, Gewerbe)

Ortsgebundene niederwertige Abwärme und Umweltwärme

(z.B. Industrie, Gewerbe, ARA, Rechenzentren, Grundwasser, Oberflächenwasser, Erdwärme, Tunnelabwärme etc.)

Regional verfügbare erneuerbare Energieträger

(z.B. Energieholz, inkl. Rest- und Altholz, restl. Biomasse)

Örtlich ungebundene Umweltwärme und erneuerbare Energien

(z.B. thermische Sonnenenergie, Wärmenutzung aus Umgebungsluft mittels Luft-Wasser-Wärmepumpe usw.)

Potential Wärmegewinnung

Erdwärme

Die Nutzung von Erdwärmesonden ist nicht überall erlaubt oder wegen Tunnel, Grundwasservorkommen etc. nur beschränkt möglich. In Riederalp ist die Realisierung von Erdsonden-Wärmepumpen an vielen Orten möglich.

Sonne und Luft

 

 

Solarwärme kann mittels Sonnenkollektoren erzeugt werden. Für die theoretische Potentialbestimmung werden die besten Dachflächen der Gemeinde zur Erzeugung von Wärme für Warmwasser und Raumheizung in Betracht gezogen. Dies ergibt ein Solarwärmepotential von 6'080 MWh pro Jahr für die Riederalp. Damit könnte 28% des jährlichen Heizungs- und Warmwasserbedarfs gedeckt werden. 

Luftwärmepumpen können in fast allen Einfamilien- und kleinen Mehrfamilienhäuser eingesetzt werden. Einschränkungen kann es wegen Lärm oder Platzbedürfnissen geben. Die Effizienz ist allerdings schlechter als bei Erdwärmesonden- oder Grundwasserwärmepumpen.

Holz

Holz ist ein wertvoller Energieträger. Im Gegensatz zu z.B. Luft-Wasser-Wärmepumpen kann damit effizient Wärme auf hohem Temperaturniveau erzeugt werden. Gleichzeitig ist die Menge begrenzt. Daher ist Holz dort einzusetzen, wo es keine anderen Möglichkeiten gibt.

Potential Elektrizitätsgewinnung

Wasserkraft

Für Grosswasserkraft gibt es ein Potential mit dem KW Oberaletsch, das sich momentan in Abklärung befindet.

Photovoltaik

Das theoretische Photovoltaik-Potential in Riederalp beträgt 23’500 MWh/a. Mit einer vollständigen Ausnutzung des Potentials könnte der heutige Elektrizitätsbedarf mehr als zweimal gedeckt werden. Dabei sind Dächer und Fassaden berücksichtigt. Wenn nur die Dächer genutzt würden, liegt das Potential bei 15’800 MWh/a.

Die Massnahmen für die Gemeinde

Die Analyse des Ist-Zustandes und die vorhandenen Potentiale bilden die Grundlage für die Massnahmen und geben die Richtung vor. Die einzelnen Massnahmen wurden zwischen den Gemeinden abgestimmt und entwickelt.

Die Massnahmen verfolgen verschiedene Funktionen:

Infrastruktur verbessern

Eine erneuerbare Energieversorgung setzt voraus, dass wir Energie effizienter einsetzen. Infrastrukturmassnahmen steigern die Effizienz des gesamten Energiesystems.

Bevölkerung sensibilisieren

Die Energiezukunft betrifft uns alle. Informationsveranstaltungen helfen bei der Beratung und Sensibilisierung und ermöglichen es, Bevölkerung und Unternehmen in Projekte des Energieplans einzubeziehen.

Anreize schaffen

Je mehr mitmachen, desto eher gelingt der Energieplan. Anreize und Förderprogramme sollen die Rahmenbedingungen verbessern, um den Energiehaushalt zu optimieren und Energie nachhaltig zu nutzen.

In den Factsheets finden Interessierte detaillierte Informationen

Die Factsheets sind ein wichtiges Instrument, um die Energieversorgung und -potentiale sowie den Ist- und Sollzustand des Energiebedarfs pro Gemeinde detailliert darzustellen. Sie orientieren sich an den energiepolitischen Zielen des Bundes und des Kantons Wallis. Mit ihrer Hilfe soll der Wandel von Ist- nach Sollzustand erreicht werden. Dafür werden auf dem Factsheet die für die Gemeinde zugeschnittenen Massnahmen aufgelistet. So hat jede Gemeinde einen kurzen Auszug mit den für sie informativen Punkten direkt zur Hand.

Zweck und Verbindlichkeit der Energieplanung

Die Factsheets sind ein wichtiges Instrument, um die Energieversorgung und -potentiale sowie den Ist- und Sollzustand des Energiebedarfs pro Gemeinde detailliert darzustellen. Sie orientieren sich an den energiepolitischen Zielen des Bundes und des Kantons Wallis. Mit ihrer Hilfe soll der Wandel von Ist- nach Sollzustand erreicht werden. Dafür werden auf dem Factsheet die für die Gemeinde zugeschnittenen Massnahmen aufgelistet. So hat jede Gemeinde einen kurzen Auszug mit den für sie informativen Punkten direkt zur Hand.